Grundlegende Gedanken zu Kontemplativen Exerzitien
Es gibt mittlerweile eine Fülle von verschiedenen Exerzitien-Formen, die alle zum Ziel haben, sich dem Geheimnis Gottes zu nähern.
Eine Form sind Kontemplative Exerzitien. Kontemplation leitet sich von dem lateinischen Wort „contemplari“ her, was so viel bedeutet wie ‚schauen‘ oder ‚wahrnehmen‘.
Verweilen in der Gegenwart Gottes
Der Grundgedanke von Kontemplativen Exerzitien ist der, dass die Gegenwart Gottes schon vorhanden ist und von uns lediglich geschaut oder wahrgenommen werden will.
Von daher verläuft kontemplatives Beten eher passiv, empfangend, eher ruhig, ohne große Aktionen und ohne viele Worte. Es meint ein schlichtes, einfaches Verweilen in der Gegenwart Gottes.
Was machen mit ablenkenden Gedanken?
Ganz so einfach ist das Schauen oder die Wahrnehmung meistens nicht, weil uns Gedanken ablenken. Das ist auch kein Wunder, denn hinter den Gedanken verbergen sich unsere Sorgen und Lebensprobleme.
Kontemplatives Beten bekämpft unsere Gedanken nicht, bleibt allerdings auch nicht bei ihnen stehen, sondern lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das, was uns inmitten all unserer Ablenkungen übersteigt: die Präsenz Gottes.
Atmen mit dem Namen Jesu Christi
Ganz allgemein kann man sagen, dass wir diese Präsenz Gottes nicht erfahren werden, wenn wir unsere eigene Person umgehen. Deshalb führt das kontemplative Beten über das Achten auf den Atem und das Achten auf die Handinnenflächen zur Wahrnehmung der eigenen Person, um dann über die eigene Person hinauszuführen. Es gibt mittlerweile verschiedene kontemplative Richtungen, die alle einen je eigenen Weg aufzeigen, über die eigene Person hinausführen. Christliche Kontemplation geht diesen Weg mit Hilfe des Namens Jesu Christi. Sein Name wird innerlich mit dem Atem-Rhythmus verbunden, um unser Sein vom göttlichen Sein berühren zu lassen.
Autor: Matthias Karwath