Adventskalender

Am 25.12. feiern wir, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist – einer von uns.

Doch: Warum sollte Gott Mensch werden wollen? Widerspricht das nicht unseren Vorstellungen von einem Gott, der groß, mächtig, über allem stehend ist?!

Unsere Adventsgeschichte ist eine Annäherung an eine Antwort. Und die Texte laden ein, über unseren eigenen Weg als Mensch ein wenig nachzudenken.

© Elisabeth Meuser

Und Gott?! Warum wird er Mensch?

Was uns anvertraut ist

Nicht die großen Erdbeben, nicht die Gewalt der Stürme,
nicht die Schrecken der Gewitter wurden uns in die Hand gegeben.
Nicht einmal Sommer und Winter, Ebbe und Flut,
Tag und Nacht liegen in unserer Macht.
Nur was klein ist und zerbrechlich, was aufruft zur Zärtlichkeit, Behutsamkeit und Heilung wurde uns anvertraut:
Der Schlaf der Kinder,
die Sprachlosigkeit der Einsamen,
der Zufluchtsort der Geflüchteten,
die ausgestreckte Hand der Bettler,
das Frieren der Obdachlosen,
der Baum der Singvögel.
Was machtlos ist, wurde uns anvertraut.

Mag sein, dass Gott,
auch deswegen Kind geworden ist,
damit er sich uns anvertrauen kann.
(nach Joop Roeland)